Samstag, 30. April 2016

Faymann wehrt sich

Am 1. Mai werden wieder alle vereint auf dem Wiener Rathausplatz Forderungen stellen, sodass man sich verwundert fragt, wer denn seit ewigen Zeiten regiert und warum nichts umgesetzt wurde. Ach so ja, die bösen Schwarzen. Und bei der Kundgebung der Schwarzen? Das Gleiche, nur umgekehrt. Da sind die roten Gfrieser schuld.
The same procedure as every year!
Und dann wundert sich das Parteien-Establishment über allgemeinen Frust der WählerInnen.


Dienstag, 26. April 2016

Ausgeträumt

Mein gestriger Traum war ein kurzer Traum. Was aus den Parteizentralen heute an Meldungen kommt, stimmt nicht sehr optimistisch. LH Pühringer: "Rübe ab ist doch keine Lösung"; Bürgermeister Häupl glaubt zwar nicht, dass die Koalition noch bis 2018 hält, an Faymanns Stuhl will er aber nicht sägen. LH Pröll findet, dass allein Faymann schuld sei usw.
The same procedure after each election.
Es wird Zeit, dass die alten Herren abdanken. Sie haben mit der Muttermilch aufgenommen, immer beim Anderen die Schuld zu suchen, dem anderen keinen Erfolg zu gönnen. Selbst am Abgrund stehend wird die Wadelbeißerei nicht beendet. Denn vielleicht fällt ja der andere zuerst runter.
"Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun," betete einst Jesus (LK 23,34). Auch damals erkannten die "Oberen" nicht, dass etwas Neues ansteht.
Bleibt nur die Hoffnung, dass das Neue nicht das Alte aus dem nationalistischen Eck wird, sondern eine Neubesinnung auf die Visionen eines friedlichen, gerechten und demokratischen Europa.
Ich träume also doch ein bisschen weiter:

Freude, schöner Götterfunken,

Tochter aus Elisium,

Wir betreten feuertrunken

Himmlische, dein Heiligthum.
Deine Zauber binden wieder,
was der Mode Schwerd getheilt;

Bettler werden Fürstenbrüder,

wo dein sanfter Flügel weilt.



 C h o r.

Seid umschlungen Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder – überm Sternenzelt

muß ein lieber Vater wohnen.

Wem der große Wurf gelungen,

eines Freundes Freund zu seyn;
wer ein holdes Weib errungen,
mische seinen Jubel ein!

Ja – wer auch nur  e i n e  Seele

 s e i n  nennt auf dem Erdenrund!

Und wer’s nie gekonnt, der stehle
weinend sich aus diesem Bund!

 C h o r.

Was den großen Ring bewohnet

huldige der Simpathie!

Zu den Sternen leitet sie,

Wo der  U n b e k a n n t e  tronet.

Freude trinken alle Wesen
an den Brüsten der Natur,

Alle Guten, alle Bösen

folgen ihrer Rosenspur.

Küße gab sie  u n s  und  R e b e n ,
einen Freund, geprüft im Tod.
Wollust ward dem Wurm gegeben,

und der Cherub steht vor Gott.



 C h o r.

Ihr stürzt nieder, Millionen?

Ahndest du den Schöpfer, Welt?
Such’ ihn überm Sternenzelt,
über Sternen muß er wohnen.

Freude heißt die starke Feder

in der ewigen Natur.

Freude, Freude treibt die Räder
in der großen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen,

Sonnen aus dem Firmament,

Sphären rollt sie in den Räumen,

die des Sehers Rohr nicht kennt!



 C h o r.

Froh, wie seine Sonnen fliegen,
durch des Himmels prächtgen Plan,

Laufet Brüder eure Bahn,

freudig wie ein Held zum siegen.

Aus der Wahrheit Feuerspiegel
lächelt  s i e  den Forscher an.
Zu der Tugend steilem Hügel

leitet  s i e  des Dulders Bahn.

Auf des Glaubens Sonnenberge

sieht man  i h r e  Fahnen wehn,
Durch den Riß gesprengter Särge
 s i e  im Chor der Engel stehn.



 C h o r.

Duldet mutig Millionen!

Duldet für die beßre Welt!

Droben überm Sternenzelt
wird ein großer Gott belohnen.

Göttern kann man nicht vergelten,

schön ists ihnen gleich zu seyn.

Gram und Armut soll sich melden

mit den Frohen sich erfreun.
Groll und Rache sei vergessen,
unserm Todfeind sei verziehn.

Keine Thräne soll ihn pressen,

keine Reue nage ihn.



 C h o r.

Unser Schuldbuch sei vernichtet!
ausgesöhnt die ganze Welt!
Brüder – überm Sternenzelt

richtet Gott wie wir gerichtet.



 F r e u d e  sprudelt in Pokalen,

in der Traube goldnem Blut
trinken Sanftmut Kannibalen,
Die Verzweiflung Heldenmut – –

Brüder fliegt von euren Sitzen,

wenn der volle Römer kraißt,

Laßt den Schaum zum Himmel sprützen:
Dieses Glas dem guten Geist.

 C h o r.

Den der Sterne Wirbel loben,

den des Seraphs Hymne preist,

Dieses Glas dem guten Geist,

überm Sternenzelt dort oben!

Festen Mut in schwerem Leiden,
Hülfe, wo die Unschuld weint,

Ewigkeit geschwornen Eiden,

Wahrheit gegen Freund und Feind,

Männerstolz vor Königstronen, –
Brüder, gält’ es Gut und Blut –
Dem Verdienste seine Kronen,

Untergang der Lügenbrut!



 C h o r.

Schließt den heilgen Zirkel dichter,

schwört bei diesem goldnen Wein:
Dem Gelübde treu zu sein,
schwört es bei dem Sternenrichter!



Rettung von Tirannenketten,

Großmut auch dem Bösewicht,

Hoffnung auf den Sterbebetten,
Gnade auf dem Hochgericht!
Auch die Toden sollen leben!

Brüder trinkt und stimmet ein,

Allen Sündern soll vergeben,

und die Hölle nicht mehr seyn.



 C h o r.

Eine heitre Abschiedsstunde!
süßen Schlaf im Leichentuch!

Brüder – einen sanften Spruch

Aus des Todtenrichters Munde!

Späte Fassung (1808)

Schiller beurteilte sein eigenes Werk eher kritisch, was sich auch in mehreren Änderungen des Gedichtes niederschlug.
Die 1808 veröffentlichte Variante des Gedichtes war um die letzte Strophe gekürzt und zeigte eine andere Wortwahl in der ersten Strophe:
Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elisium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligthum.
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng getheilt,
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.

aus Wikipedia

Montag, 25. April 2016

Letzte Chance!?

Offenbar bleibt alles beim Alten: Wir nehmen das Wahlergebnis ernst, aber ändern wird sich nichts. Die gleichen Personen, das gleiche Programm... Gefühlte 1000 mal gehört, dass jetzt alles anders werde.
Dabei müsste wohl alles anders werden. Denn die FPÖ kritisieren, aber dann den Forderungen der FPÖ nachhecheln, funktioniert seit Jahrzehnten nicht. Vielleicht sollte sich die SPÖ ihrer sozialdemokratischen Grundwerte besinnen. Irgendwie war da mal was mit mit Menschenrechten, Bildung, bessere Lebensbedingungen für die Armen, Internationalität, erinnere ich mich dunkel. Behauptet die ÖVP nicht eine christliche Partei zu sein? Vielleicht mal wieder das Neue Testament lesen. Damit kann man nicht Politik machen? Eh nicht, aber vielleicht drüber nachdenken, was Menschsein bedeutet.
Ja, und dann alle GEMEINSAM Position beziehen für Demokratie, für Menschenrechte, für Bildung... für Freiheit, für ein Europa
Das bedeutet auch Probleme ansprechen, Ängste wahrnehmen und ernstnehmen und nach Lösungen suchen, die nicht im rechten Eck zu finden sind, sondern der Demokratie, der Freiheit... entsprechen.

Wahrscheinlich ein Traum!