Griechenland

vielleicht sollten Europas Sozialdemokraten anfangen zu überlegen,wie man von der neoliberalen Wirtschaftspolitik wegkommt und eine soziale Politik macht, anstatt sich rechtem Populismus heimlich oder auch offensichtlich anzubiedern.

Es herrscht kein Anstand mehr im Land

Als 1977 die Flugzeugentführung in Mogadischu von der deutschen Spezialeinheit GSG 9 unblutig beendet worden war und damit die Befreiung der damaligen Topterroristen der RAF scheiterte, begangen Gudrun Ensslin, Andreas Baader und Jan-Carl Raspe Selbstmord im Hochsicherheitsgefängnis in Stuttgart-Stammheim.

Von Internet, Facebook, Twitter etc. war damals nicht einmal etwas zu ahnen und Hasspostings waren unbekannt, aber Hassleserbriefe an Zeitungen oder Hassbriefe an PolitikerInnen wurden nach dem Tod der drei Terroristen in Massen geschickt. Man möge die drei doch in der Müllverbrennungsanalage verbrennen oder in den Neckar werfen (Stuttgart liegt am Neckar). Der unglaublichen Vorschläge gab es viele. Die Stimmung in der Bevölkerung war entsprechend hochgeschaukelt.

Der damalige Oberbürgermeister vom Stuttgart, Manfred Rommel, CDU, sah sich genötigt, öffentlich festzustellen, dass offenbar kein Anstand mehr im Lande herrsche. Seiner Meinung nach ende die Feindschaft spätestens mit dem Tod. Baader, Ensslin und Raspe erhielten ein anständiges Begräbnis.

Und noch eins: Manfred Rommels Ausländerpolitik führte zu einer beispielhaften Integrationspolitik in Stuttgart, da er der Meinung war, dass ausländische Einwohner im Interesse der Erhaltung der Wirtschafts- und Lebenskraft der Stadt gleichberechtigter Bestandteil der Bevölkerung seien.

Trotz dieser liberalen und nach seiner Auffassung christlichen Haltung oder vielleicht gerade deswegen wurde Manfred Rommel mehrmals als Oberbürgermeister (in direkter Wahl durch die Bevölkerung) bestätigt.

Man kann also auch mit anständiger Politik Wahlen gewinnen.