Im jüdischen-urchristlichen Denken wird nicht gefragt: was ist Gott? Was ist Jesus? Sondern wer ist Gott und wer ist Jesus? Gott ist derjenige, der das Volk Israel durch die Geschichte begleitet. Jesus ist für die Jünger derjenige, der die Thora, den Leitfaden zum Leben und Handeln neu interpretiert, anders interpretiert als die herrschende religiöse Elite. Deshalb wird er als Gotteslästerer verfolgt. Nach Ostern erkennen die Jünger eine neue Gottesbeziehung durch ihn. In ihm erkennen sie, dass nicht alles sinnlos war, sondern in ihm erkennen sie den Willen Gottes. Seine Lehre, sein Handeln - das ist Gottes Wille. In ihm sehen sie die Trennung zwischen Gott und Mensch überwunden, in ihm sehen sie das anbrechende Reich Gottes. Jesus hat also für die jungen Christen die Trennung zwischen Mensch und Gott überwunden, die Trennung, die durch die Erbsünde oder besser die Ursünde ausgelöst wurde. Alles, was in den Schriften der Väter über den kommenden Messias ausgesagt wird, erfüllt sich in Jesus Christus. Damit überwindet er natürlich auch "für uns" die Ursünde. Denn auch wir können bereits am Reich Gottes Anteil haben, wenn wir an Jesus Christus glauben, ihm nachfolgen. Im Doppelgebot der Liebe erweist es sich: Gottesliebe bedeutet auch Liebe zueinander. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.Wer seinen Bruder (seine Schwester) hasst, ist nicht in der Liebe.
Da sich der christliche Glaube im römischen Reich auszubreiten begann, war die junge Christenheit mit der griechischen Philosophie konfrontiert und wollte auch mit Hilfe der griechischen Philosophie die Gebildeten der damaligen Zeit überzeugen. Daher kamen andere Fragestellungen in den christlichen Glauben, die beantwortet werden mussten, nämlich z.B. Was ist Jesus? Gott oder Mensch oder beides? Wie ist Gott, Jesus und Heiliger Geist zu denken? Fragen, die sich das Urchristentum nicht gestellt haben. Durch die griechische Philosophie kommen "seins"-metaphysische Fragen und Antworten ins Spiel. Jesus ist Gott und Mensch (Zweinaturenlehre) und die Dogmatisierung der Trinität (Dreieinigkeitslehre).
Mit der kopernikanischen Wende im Denken (I.Kant) ändert sich die Fragestellung. Es geht um Beziehung, es geht darum, wie denken wir, wie definieren wir, wie sehen wir, was bedeutet es für uns, was schließen wir daraus? Man kann sich getrost nun von den seinsmetaphysischen Fragen verabschieden, sondern es geht um die Beziehungsstruktur.
Für die Christen offenbarte sich Gott in Jesus. Daher ist Jesus Christus Gottes Sohn. In der Nachfolge Jesu zeigt sich das Verhältnis Gott - Jesus unter den Menschen: Mensch - Mensch. Wenn also die Beziehungsstruktur zwischen den Menschen nicht stimmt, weil sie zum Beispiel asymetrisch ist: Macht - Ohnmacht, dann, so glauben die Christen stimmt auch etwas nicht mit meiner Nachfolge.Denn die Beziehung zwischen Gott und Jesus ist nicht asymetrisch.
Daher stellt sich nicht die Frage, welche Gestalt Jesus in den nachösterlichen Erscheinungen hatte, ob er ein Geist war oder was auch immer, sondern in den nachösterlichen Erscheinungen werden die Visionen der ersten Christen formuliert, die da besagen, es ist nicht alles aus mit dem Tod, sondern es ist eine neue Beziehung zwischen Mensch und Gott entstanden.
Natürlich ließe sich sagen, Jesus opferte sich für die Menschen auf, ja ging eben bis zur letzten Konsequenz aus Liebe zu den Menschen. Dass daraus eine Opfertheologie geschmiedet wurde, die Jesu Tod als letztes Opfer zur Versöhung des zornigen Gottes sieht, ist nach den biblischen Texten zumindest eigenartig. Möglicherweise spielen hier durchaus heidnische Einflüsse eine Rolle, wo das Opfer in der Tat zur Besänftigung der zornigen Götter gesehen wurde.
Die Gottesknechtlieder im so genannten Alten Testament und der Weg Jesu lassen diese Theorie nicht begründet erscheinen. Weder der Gottesknecht noch Jesus suchen absichtlich das Leid, den Weg in den Tod, aber sie sind sich bewusst, dass der Weg zu den Müden, zu den Verzweifelten, zu den Kranken, zu den Ausgeschlossenen nicht unbedingt jeden erfreut, sondern Verspotttung, Leid, Ärger und Probleme nach sich ziehen kann. Der Einsatz für den Willen Gottes kann Anfeindungen und Verfolgung bringen, ja kann eben auch den Tod bedeuten
Freitag, 6. April 2012
Auferstehung
Nachdem Jesus am Kreuz gestorben war, von Gott und der Welt verlassen, scheint die Mission Jesus gescheitert zu sein. Doch dann passiert etwas Merkwürdiges. Wie und was? Jahre später beschreiben die Evangelisten, dass die Frauen zum leeren Grab gekommen seien, dass Jesus den Jüngern erschienen sei, dass zwei Jünger auf dem Heimweg einem Fremden begegnet seien, dem sie erzählt hätten, was geschehen sei, dass sie traurig und verzweifelt seien und abends beim Essen bricht der Fremde das Brot und teilt den Wein und den Jüngern geht ein Licht auf.
Was auch immer geschehen ist, den Jüngern ging ein Licht auf. Jesus ist der in den Väterschriften angekündigte Gottesknecht (z.B. Jes 50). Er hört den Müden zu, er richtet die Verzweifelten auf, er nimmt den Auftrag Gottes an zu den Armen, Kranken, Müden, Verzweifelten zu gehen. Er wird dafür geschlagen, er wird dafür bespuckt, er wird dafür verhöhnt, er wird dafür verfolgt. All dies trifft auf diesen Jesus zu. Er ging zu den Müden und Verzweifelten, er ließ sich dafür verspotten und verhöhnen, er war selbst verzweifelt, aber hielt an seinem Auftrag fest. Er ging dafür sogar in den Tod und Gott trägt den Gottesknecht. Gott trägt den Jesus in seinem Leid und Gott verlässt ihn nicht, auch nicht im Tod. Siehe, das ist wahrlich Gottes Sohn, sagt der römische Hauptmann unter dem Kreuz.
Die jungen Christen glauben daher nicht mehr, dass mit dem Tod alles aus ist, sondern dass eine neue Beziehung zwischen Gott und Mensch entsteht. Der Tod ist Abbruch aller Beziehungen: Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub, aber aus diesem Ende entsteht eine neue Beziehung zu Gott: Auferstanden von den Toten. Insofern überwindet Jesus mit seinem Tod den Tod als Ende aller Beziehungen. Er überwindet damit die ewige Trennung von Gott, die durch die Erbsünde beschrieben wurde. Es entsteht eine neue Beziehung zwischen Gott und Mensch. Diese Visionen von einer neuen Beziehung zwischen Gott und Mensch verbreitet sich in der Folge im ganzen römischen Reich und weiter darüber hinaus.
Was auch immer geschehen ist, den Jüngern ging ein Licht auf. Jesus ist der in den Väterschriften angekündigte Gottesknecht (z.B. Jes 50). Er hört den Müden zu, er richtet die Verzweifelten auf, er nimmt den Auftrag Gottes an zu den Armen, Kranken, Müden, Verzweifelten zu gehen. Er wird dafür geschlagen, er wird dafür bespuckt, er wird dafür verhöhnt, er wird dafür verfolgt. All dies trifft auf diesen Jesus zu. Er ging zu den Müden und Verzweifelten, er ließ sich dafür verspotten und verhöhnen, er war selbst verzweifelt, aber hielt an seinem Auftrag fest. Er ging dafür sogar in den Tod und Gott trägt den Gottesknecht. Gott trägt den Jesus in seinem Leid und Gott verlässt ihn nicht, auch nicht im Tod. Siehe, das ist wahrlich Gottes Sohn, sagt der römische Hauptmann unter dem Kreuz.
Die jungen Christen glauben daher nicht mehr, dass mit dem Tod alles aus ist, sondern dass eine neue Beziehung zwischen Gott und Mensch entsteht. Der Tod ist Abbruch aller Beziehungen: Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub, aber aus diesem Ende entsteht eine neue Beziehung zu Gott: Auferstanden von den Toten. Insofern überwindet Jesus mit seinem Tod den Tod als Ende aller Beziehungen. Er überwindet damit die ewige Trennung von Gott, die durch die Erbsünde beschrieben wurde. Es entsteht eine neue Beziehung zwischen Gott und Mensch. Diese Visionen von einer neuen Beziehung zwischen Gott und Mensch verbreitet sich in der Folge im ganzen römischen Reich und weiter darüber hinaus.
Karfreitag
ist nach wie vor der höchste evangelische Feiertag. Es werden die Kreuzigungsberichte aus dem Evangelien verlesen und mehr oder weniger grausliche, blutende, ja seltsam das Kreuz verherrlichende Lieder gesungen und die Erbsünde strapaziert, für die Jesus gestorben sei. Ja, Jesus habe sich für die Sünden der Menschen geopfert, damit der zornige Gott sich wieder mit den Menschen versöhnt.
Die bekannten Passionslieder stammen zum großen Teil aus der Zeit der 30jährigen Krieges oder kurz danach. Das Land war verwüstet, die Wirtschaft lag am Boden. Die Freiheit des Bekenntnisses war dahin: cuius regio eius religio (wer die Macht hat, bestimmt die Religion).Im Elend, in der Angst, in der Aussichtslosigkeit war die Hoffnung auf Jesus gerichtet, der die Welt mit Gott versöhnt hat, die Hoffnung auf die eigene Rettung aus dem Elend. Jesus Christus allein kann helfen.
Martin Luther hat diesen Karfreitagsprotestantismus nicht geschaffen, aber wohl angestoßen. Er selbst war auf der Suche nach dem gnädigen Gott. Sein Ringen um die Frage, wie kann der Mensch vor Gott gerecht werden, anschaulich in dem Film Martin Luther mit Joseph Fiennes dargestellt, war die treibende Kraft der Reformation. Die reformatorische Erkenntnis Luthers waren die drei "Solas": sola scriptura, sola fide und sola gratia (allein durch die Schrift, allein durch den Glauben, allein durch die Gnade). Weder durch gute Werke, noch durch Wallffahrten noch durch Ablassbriefe kann man sich die Gerechtigkeit erkaufen. Allein die Gnade Gottes spricht den glaubenden Menschen gerecht.
Doch wie kommt es nun zu dieser Erbsündentheorie, von der Jesus durch seinen Tod erlöst habe.
Da ja Gott grundsätzlich etwas Gutes schafft, musste irgendwie erklärt werden, warum die Menschen unter Mühen für ihren Lebensunterhalt sorgen mussten, warum die Geburt eines Kinders unter Schmerzen stattfindet, warum die Menschen sterblich sind. Das haben die alten Israeliten mit den Schöpfungsgeschichten beschrieben. Die Vertreibung aus dem Paradies ist Folge eine Übertretung eines Gebotes Gottes. Gott und Mensch sind getrennt. Natürlich gab es diese harmonische Zeit im Paradies nicht. In dem Moment, wo der Mensch zu denken begann, war ihm klar, dass er in keinem Paradies ohne Leiden und Mühen wohnte. Das wird auch damit in der Geschichte über den Sündenfall ausgedrückt: Und der Mensch sah, dass er nackt war.
Diese Trennung von Gott und Mensch vererbt sich weiter von Generation zu Generation. Das evangelische Menschenbild geht davon aus, dass der Mensch von Anfang an beides war: Gerechter und Sünder und dass er die Sünde nicht los wird durch so genannte "Werke".
Jesus zieht am Palmsonntag in Jerusalem ein, auf einem Eselsfüllen, wie es in den Väterschriften angekündigt ist. Die Menschen strömen zusammen, um diesen Menschen zu sehen, von dem sie schon so allerhand gehört haben. Er wird als kommender König gefeiert, der es gewagt hat gegen die religiöse Obrigkeit und auch auch gegen die römische Besatzungsmacht seine Stimme zu erheben. Jesus wirft im Tempel die Tische um. Es ist daher kein Wunder, dass die Mächtigen alarmiert und nervös sind. Die religiöse Obrigkeit beargwöhnt ihn als Gotteslästerer, der gegen Gebote Gottes verstößt, so wie sie sie interpretieren. Die römische Besatzungmacht fürchtet nichts mehr als Unruhe und mögliche Aufstände ihrer unruhigen Untertanen. Denn Jesus kommt noch dazu aus Galiläa, der Hochburg der Zeloten, die die Römer mit Waffengewalt vertreiben wollten und unter den Jüngern Jesu sind wohl eine Reihe von zumindest ehemaligen Zeloten, denn sie verfügen über die Standardausrüstung der Zeloten: ein Kurz- und ein Langschwert. Simon Petrus benutzt es schließlich bei der Verhaftung von Jesus, indem er einem der Büttel das Ohr abhaut.
Aber auch die eigenen Begleiter von Jesus erhoffen sich, dass mit dem Einzug in Jerusalem das neue Königreich kommen wird. Aber Jesus scheint zu zögern. Er zieht sich zurück. Nichts passiert.
Judas verrät Jesus - aus Geldgier? Das ist die gängige Erklärung, auf die auch die 30 Silberlinge hinweisen. Andererseits sind 30 Silberlinge nicht überwältigend viel und Judas begeht aus Verzweiflung nach der Verhaftung Selbstmord. Späte Reue? Vielleicht wollte Judas aber mit seinem Verrat endlich das Kommenden des neuen Reiches beschleunigen. Jesus sollte endlich zeigen, wer er ist. Aber nichts geschieht. Jesus wird verhaftet, wird der Obrigkeit vorgeführt, wird gefoltert, verspottet. Nichts passiert. Da steht er nun, eine Jammergestalt. Kein Wunder, dass die Stimmung im Volk umschlägt. Die Menge fordert die Freilassung von Barrabas anstelle von Jesus. Barrabas, der bei einem Aufstand einen Mord begangen habe, war wohl nicht der einfache Mörder, sondern ein Aufständischer. Der hat wenigstens gehandelt. Barrabas ein geheimer Volksheld?
Jesus wird als Gotteslästerer angeklagt und verurteilt. Die Römer richten ihn als Aufständischen hin. Die Mission Jesu scheint gescheitert. Das Volk wendet sich ab, die Römer gehen zur Tagesordnung über, die Tempelobrigkeiten sind einen lästigen Ankläger los. Die Jünger sind enttäuscht und machen sich auf den Heimweg oder verstecken sich, um nicht auch noch in die Fänge der Römer zu geraten.
Von Gott verlassen stirbt Jesus am Kreuz: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen.
Alles aus und vorbei!
Die bekannten Passionslieder stammen zum großen Teil aus der Zeit der 30jährigen Krieges oder kurz danach. Das Land war verwüstet, die Wirtschaft lag am Boden. Die Freiheit des Bekenntnisses war dahin: cuius regio eius religio (wer die Macht hat, bestimmt die Religion).Im Elend, in der Angst, in der Aussichtslosigkeit war die Hoffnung auf Jesus gerichtet, der die Welt mit Gott versöhnt hat, die Hoffnung auf die eigene Rettung aus dem Elend. Jesus Christus allein kann helfen.
Martin Luther hat diesen Karfreitagsprotestantismus nicht geschaffen, aber wohl angestoßen. Er selbst war auf der Suche nach dem gnädigen Gott. Sein Ringen um die Frage, wie kann der Mensch vor Gott gerecht werden, anschaulich in dem Film Martin Luther mit Joseph Fiennes dargestellt, war die treibende Kraft der Reformation. Die reformatorische Erkenntnis Luthers waren die drei "Solas": sola scriptura, sola fide und sola gratia (allein durch die Schrift, allein durch den Glauben, allein durch die Gnade). Weder durch gute Werke, noch durch Wallffahrten noch durch Ablassbriefe kann man sich die Gerechtigkeit erkaufen. Allein die Gnade Gottes spricht den glaubenden Menschen gerecht.
Doch wie kommt es nun zu dieser Erbsündentheorie, von der Jesus durch seinen Tod erlöst habe.
Da ja Gott grundsätzlich etwas Gutes schafft, musste irgendwie erklärt werden, warum die Menschen unter Mühen für ihren Lebensunterhalt sorgen mussten, warum die Geburt eines Kinders unter Schmerzen stattfindet, warum die Menschen sterblich sind. Das haben die alten Israeliten mit den Schöpfungsgeschichten beschrieben. Die Vertreibung aus dem Paradies ist Folge eine Übertretung eines Gebotes Gottes. Gott und Mensch sind getrennt. Natürlich gab es diese harmonische Zeit im Paradies nicht. In dem Moment, wo der Mensch zu denken begann, war ihm klar, dass er in keinem Paradies ohne Leiden und Mühen wohnte. Das wird auch damit in der Geschichte über den Sündenfall ausgedrückt: Und der Mensch sah, dass er nackt war.
Diese Trennung von Gott und Mensch vererbt sich weiter von Generation zu Generation. Das evangelische Menschenbild geht davon aus, dass der Mensch von Anfang an beides war: Gerechter und Sünder und dass er die Sünde nicht los wird durch so genannte "Werke".
Jesus zieht am Palmsonntag in Jerusalem ein, auf einem Eselsfüllen, wie es in den Väterschriften angekündigt ist. Die Menschen strömen zusammen, um diesen Menschen zu sehen, von dem sie schon so allerhand gehört haben. Er wird als kommender König gefeiert, der es gewagt hat gegen die religiöse Obrigkeit und auch auch gegen die römische Besatzungsmacht seine Stimme zu erheben. Jesus wirft im Tempel die Tische um. Es ist daher kein Wunder, dass die Mächtigen alarmiert und nervös sind. Die religiöse Obrigkeit beargwöhnt ihn als Gotteslästerer, der gegen Gebote Gottes verstößt, so wie sie sie interpretieren. Die römische Besatzungmacht fürchtet nichts mehr als Unruhe und mögliche Aufstände ihrer unruhigen Untertanen. Denn Jesus kommt noch dazu aus Galiläa, der Hochburg der Zeloten, die die Römer mit Waffengewalt vertreiben wollten und unter den Jüngern Jesu sind wohl eine Reihe von zumindest ehemaligen Zeloten, denn sie verfügen über die Standardausrüstung der Zeloten: ein Kurz- und ein Langschwert. Simon Petrus benutzt es schließlich bei der Verhaftung von Jesus, indem er einem der Büttel das Ohr abhaut.
Aber auch die eigenen Begleiter von Jesus erhoffen sich, dass mit dem Einzug in Jerusalem das neue Königreich kommen wird. Aber Jesus scheint zu zögern. Er zieht sich zurück. Nichts passiert.
Judas verrät Jesus - aus Geldgier? Das ist die gängige Erklärung, auf die auch die 30 Silberlinge hinweisen. Andererseits sind 30 Silberlinge nicht überwältigend viel und Judas begeht aus Verzweiflung nach der Verhaftung Selbstmord. Späte Reue? Vielleicht wollte Judas aber mit seinem Verrat endlich das Kommenden des neuen Reiches beschleunigen. Jesus sollte endlich zeigen, wer er ist. Aber nichts geschieht. Jesus wird verhaftet, wird der Obrigkeit vorgeführt, wird gefoltert, verspottet. Nichts passiert. Da steht er nun, eine Jammergestalt. Kein Wunder, dass die Stimmung im Volk umschlägt. Die Menge fordert die Freilassung von Barrabas anstelle von Jesus. Barrabas, der bei einem Aufstand einen Mord begangen habe, war wohl nicht der einfache Mörder, sondern ein Aufständischer. Der hat wenigstens gehandelt. Barrabas ein geheimer Volksheld?
Jesus wird als Gotteslästerer angeklagt und verurteilt. Die Römer richten ihn als Aufständischen hin. Die Mission Jesu scheint gescheitert. Das Volk wendet sich ab, die Römer gehen zur Tagesordnung über, die Tempelobrigkeiten sind einen lästigen Ankläger los. Die Jünger sind enttäuscht und machen sich auf den Heimweg oder verstecken sich, um nicht auch noch in die Fänge der Römer zu geraten.
Von Gott verlassen stirbt Jesus am Kreuz: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen.
Alles aus und vorbei!
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